http://www.gamestar.de/news/vermischtes/spieleverbot_nach_emsdetten_/1466340/spieleverbot_nach_emsdetten_.htmlFolgende Mail hab ich geschrieben:
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Sehr geehrte GameStar und Leser,
Ich folge ihrem Aufruf, dass man seine Meinung kundtun soll, gerne.
Zunächst möchte ich einen Vergleich machen, wie es bei mir (bin jetzt 19 Jahre alt, hab maturiert) ist.
Ich habe mit 13~14 das erste Mal ein "brutales" Spiel gespielt, das war ein Shooter für den N64 und ich war damals fast schon geschockt über die Gewalt und fand es nicht "cool" es viele andere Jugendliche heut tun.
Zwar war es faszinierend zu sehen, wie das Blut spritzt, aber das wurde schnell zur Nebensache, denn so ein Spiel versetzte mich in ein Szenario, das ich vorher logischerweise noch nie erlebt hatte. Das nackte Überleben und man musste sich mit allen Maßnahmen wehren.
Jetzt fragt sich der Standard-Soziologe natürlich, wieso ich nicht zu einer Bestie geworden bin.
Damit kommen wir auch schon zum, wie ich finde, wichtigsten Punkt bei einer solchen Debatte, ob nun Computerspiele verboten werden sollten oder nicht und was v.a. ausschlaggebend dafür ist, ob ein Mensch die virtuelle Realität auf die "echte" Realität überträgt. Sprich er stellt sich in Spielen vor echte Menschen zu töten.
Es ist nämlich nicht ein Jugendschutzplakat auf der Spielebox gewesen die mich davon abgehalten hatte, sondern die Erziehung meiner Eltern. Und dafür dank ich ihnen wirklich, denn ich glaube sie haben mich so erzogen, dass ich gut zwischen einer positiven und negativen Aktion unterscheiden kann.
Es fehlt einfach bei vielen Kindern an der Erziehung heutzutage, keiner will sich mehr mit seinen Kindern auseinander setzen oder ihnen ein Wegweiser sein. Dies ist v.a. in den ersten 12 Jahren wichtig, bis sie eine Hauptschule/Gymnasium/etc. besuchen, weil danach sich die Jugendlichen sowieso selbstständig entwickeln. Aber bis dahin hat man als Vater und Mutter sehr gute Chancen dem Kind eine gewisse Selbstbeherrschung beizubringen, damit es nicht verzogen wird usw.
Ich bin mir sicher, dass die Eltern von solchen "Psychopathen" (Zitat aus einer TV-Sendung die ich heute zu diesem Thema gesehen hab) weitaus mehr Schuld trifft, als sonst wen.
Aber wie so oft, es ist leichter die Schuld auf Dritte abzuschieben... Man selber kann doch gar nicht schuld sein ! Was für eine irrsinnige Idee ! Es sind doch immer diese Metzelorgien im Film und die Kopfschüsse in den Killerspielen ! Ja, unser Max ist doch erst 14 Jahre alt, der kann doch so was böses gar nicht verstehen !!
DAS ist dann der nächste Fehltritt den sich Eltern leisten, sie passen einfach nicht auf, was ihre Kinder machen. Sagen wir, die ersten 12 Jahre haben die Eltern versagt und so sollten sie wenigsten nachher, wenn er zum 1. Mal in Kontakt mit Medien für Erwachsene kommt, mit ihm darüber reden und ihm verbieten, Spiele zu spielen, die nicht für seine Altergruppe zugelassen sind. Dann setzt euch verdammt noch mal damit auseinander ! Sexfilme verbietet ihr auch euren Kindern, trotzdem schauen sie sie an, aber deshalb haben wir auch nicht Millionen von Triebtätern in Zentraleuropa. Nein, weil Kinder nämlich gelernt haben mit diesem Thema umzugehen. Würde man Kindern, ohne jegliche Aufklärung durch die Gesellschaft, erotische Filme vorführen, so würden sie bestimmt auch Wilden werden, da sie einfach nicht wüssten wie mit ihren Trieben umzugehen. Das gleiche gilt für Computerspiele. Dessen Kinder auf die nicht aufgepasst wird, die werden auch in der Realität dazu neigen, die Gewalt zu übernehmen.
Einem 18-Jährigen ist es freigestellt was er spielt, aber ein 13 oder 14 Jähriger sollte doch kein Counter-Strike spielen dürfen wie ich finde, erst wenn etwas mehr Reife eingesetzt hat mit 15~16 sollte er sich an ähnlichen Spielen erproben dürfen.